Manuelle Lymphdrainage
Das Lymphsystem beim Pferd ist ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems. Mit der Lymphe werden Stoffwechselprodukte und Schadstoffe abtransportiert. Das Pferd besitzt ca. 8.000 Lymphknoten. Im Vergleich hierzu, beim Menschen sind es ca. 600 Lymphknoten. Hieraus lässt sich ableiten, wie wichtig ein gut funktionierendes Lymphsystem für das Pferd ist.
Die Manuelle Lymphdrainage (MLD) ist eine sehr sanfte, spezielle Massagetechnik. Sie regt das Lymphsystem an, Ödeme werden aufgelöst und der Abfluss von Lymphstauungen wird gefördert. Somit können Schwellungen abklingen und das Lymphsystem mit seinen Lymphgefäßen wird entlastet.
Wichtig für den Behandlungserfolg der Manuellen Lymphdrainage beim Pferd ist zudem ein ergänzendes, individuelles Bewegungsprogramm. Eine sinnvolle Ergänzung ist außerdem der Einsatz von speziellen Kompressionsbandagen. Sie können die Erfolge nach einer Manuellen Lymphdrainage gezielt verlängern und das Lymphsystem in dem betroffenen Areal unterstützen. Im Anschluss an eine Manuelle Lymphdrainage lege ich gerne unterstützend Kinesiologische Tapes als Lymphtechnik an. Die Lymphtapes wirken durch ihren Sogeffekt nachhaltig im entsprechenden Areal und verlängern den Effekt der zuvor manuell durchgeführten Lymphdrainage.
Je eher mit der Manuellen Lymphdrainage bei Ihrem Pferd begonnen wird, desto größer sind die Erfolgsaussichten. Denn mit der Zeit können sich im betroffenen Gewebe Eiweiße ablagern und sich zu festem Bindegewebe umwandeln (Fibrosierung). Dieses feste und oft harte Gewebe behindert wiederum vermehrt den Lymphfluss und die Behandlung wird erschwert. Eine dauerhafte Schwellung und Verhärtung in dem gestörten Bereich kann die Folge sein.
Deshalb ist es wichtig, zeitnah mit der Manuellen Lymphdrainage zu beginnen.
Die Manuelle Lymphdrainage beim Pferd ist u.a. geeignet bei folgenden Indikationen:
- Lymphödeme
- Angelaufene Beine
- Chronische Phlegmone/Elephantiasis
- Bewegungsbedingten Myopathien/Kreuzverschlag/Lumbago
- Sehnenerkrankungen/Tendinitis (Sehnenentzündung)
- Sehnenscheidenentzündungen
- Gallen
- Hufrehe
- Venöse Stauungsödeme
- Postoperative Ödeme
- Ödeme im Bereich der äußeren Geschlechtsorgane
- Wundheilungsstörungen
Wann darf die Manuelle Lymphdrainage nicht zum Einsatz am Pferd kommen (Kontraindikationen)?
Bei Ödemen, die durch eine Herzinsuffizienz entstanden sind, akuter Phlegmone (bakteriell infiziert), fieberhaften Erkrankungen, Tumoren, Schilddrüsenüberfunktion, Mauke, sowie diversen Virus- und Infektionskrankheiten darf die Manuelle Lymphdrainage nicht angewendet werden.
Unter den Kontraindikationen wird unterschieden zwischen absolute Kontraindikation und relative Kontraindikation sowie allgemein und lokal. In diesen Fällen muss der Einsatz der Manuellen Lymphdrainage im Vorfeld mit dem Tierarzt abgeklärt werden und darf nur unter tierärztlicher und medikamentöser Begleitung erfolgen.
Wichtig: Eine Manuelle Lymphdrainage Behandlung beim Pferd ist bei bestimmten Indikationen vorab mit dem Tierarzt abzuklären. Gerne spreche ich zuvor mit Ihrem/r behandelnden Tierarzt/-ärztin und stimme mich mit ihm/ihr ab.
Je nach Erkrankung und vorliegender Problematik sind meist mehrere Manuelle Lymphdrainage Einheiten nötig. Anfangs oft in kurzen Abständen hintereinander. Mit der Zeit können die Abstände zwischen den Behandlungseinheiten dann verlängert werden. Bei längerer und intensiver Betreuung Ihres Pferdes während der Reha-Phase biete ich Ihnen gerne einen individuellen Sonderpreis für die Manuelle Lymphdrainage an. Sprechen Sie mich einfach darauf an.